AMDs Ryzen 5 im Meta-Benchmark

Der langerwartete Ryzen 5 wurde endlich veröffentlicht. Nachdem Ryzen 7 einen guten Start hinlegte, aber bei Spielen für den Preisbereich nicht überzeugen konnte, ruhten viele Hoffnungen auf der kleineren Prozessorlinie. Denn Ryzen 7 zeigte: Moderne Spiele können die vielen Kerne zwar inzwischen teilweise nutzen, aber Priorität hat immer noch die Geschwindigkeit eines einzelnen Kerns. Für den gleichhoch getakteten Ryzen 5, der mit weniger Kernen und einem geringerem Preis kommt, sind das gute Voraussetzungen.

Der Meta-Benchmark

Tatsächlich ist das Ergebnis des Benchmarkvergleichs für den Ryzen 5 sehr gut:

Ryzen 5 - und besonders der 1600X, wobei der Ryzen 5 1600 übertaktet ähnlich gut abschneidet - ist in Preis und Leistung praktisch gleichauf mit den aktuellen i5s von Intel. Der günstigere i5-7500 wird gar besiegt, leistungstechnisch, rettet sich aber über den Preis. Der i5-7600K dagegen ist besser übertaktbar und dadurch noch etwas schneller. Dafür hat er nur vier Kerne ohne Hyperthreading, wogegen alle Ryzen 5 in Zukunft von ihren 12 beziehungsweise 8 Threads profitieren werden.

Man beachte allerdings die Bewertung des Ryzen 7 1800X: Da in den Spielen die 4 zusätzlichen Threads nicht helfen, der 1600X aber besser übertaktet werden kann, sind die teureren Ryzen 7 für Spieler mit diesem Release uninteressant. Bei sonstigen Anwendungen sieht das natürlich anders aus, wobei auch da der 1600X sehr nah am Ryzen 7 1700 landet.

Wie kommen die Ergebnisse zustande?

Es ist ein Meta-Benchmark, wie auch einer in den Empfehlungen des Hardwareempfehlers genutzt wird. Das heißt, mehrere Benchmarks werden kombiniert um eine relative Bewertung der Prozessoren zu erhalten. Hier sind die Quellen:

Empfehlungen der Prozessoren im Detail

Werfen wir nun einen kurzen Blick auf die einzelnen Prozessoren, ob sie empfehlenswert sind und welche Leistung in Spielen erreicht werden sollte.

Ryzen 5 1600X und Ryzen 5 1600

Beides sind Sechskerner mit Hyperthreading, enden also am Ende bei zwölf Threads. Die Unterschiede liegen beim Takt:

Modell Basistakt Boost
Ryzen 5 1600X 3,7 GHz 4,0 GHz
Ryzen 5 1600 3,2 GHz 3,6 GHz

Der 1600X ist mit 280€ auch 30€ teurer. Auf dem Papier sind die 400MHz das auch wert. Allerdings ist dann der Intel Core i5-7600K für aktuelle Spiele fast wieder die günstigere, und ja auch leicht schnellere Wahl. Allerdings können beide Prozessoren übertaktet werden, und sie erreichen beide fast den gleichen Takt. Der Ryzen 5 1600 ist daher die bessere Wahl, insbesondere weil er mit einem Kühler kommt.

In Spielen erreichen die beide in aktuellen Spielen über 60 FPS, und sie rutschen fast in den Leistungsbereich, bei dem ein Display mit 144 Hz sinnvoll genutzt werden kann. Dafür ist dann aber doch noch ein übertakteter i5-7600K und besonders ein i7-7700K besser. Die Ryzen-Prozessoren sind hier also eher noch etwas schwächer, aber dann eine Option, wenn für zukünftige Spiele auf die vielen Kerne gewettet wird - und immer dann klar überlegen, wenn außer Spielen noch Dinge wie Bilder- und Videobearbeitung betrieben wird.

Ryzen 5 1500X

3,5 GHz Basis- und 3,7 GHz Boost bringt dieser Prozessor, aber nur 4 Kerne und damit 8 Threads. Im Meta-Benchmark ist sein Ergebnis damit nicht toll. Allerdings ist er bei den genutzten Benchmarks nur in dem von Gamersnexus übertaktet. Und in dem Benchmark hängt es rein vom Spiel ab, ob er vor oder hinter dem Intel Core i5-7500 liegt. Mit 209€ ist der 1500X noch etwas teurer, aber fällt er noch 20€, ist er eine valide Alternative zu nicht übertaktbaren i5s. Übrigens kommt er als einziger Ryzen-Prozessor trotz des X im Namen mit einem Wraith-Kühler.

Ryzen 5 1400

Der kleinste der neuen Prozessoren ist auch das unattraktivste Angebot. Im Meta-Benchmark liegt er klar unter dem höher getakteten 1500X, da seine 4 Kerne nur mit 3,2 GHz laufen und minimale 200 MHz mehr im Turbo erreichen. Zwar ist natürlich auch er übertaktbar, allerdings geht das laut Computerbase mit diesem Modell nicht ganz so gut. Hier wird wohl schon gebinnt, also vorsortiert, der 1400 wird meist etwas langsamer als die größeren Modelle bleiben. Dafür ist er mit momentan 190€ nicht günstig genug - ein 1500X für 30€ ist den Aufpreis wird, und ein i5-7500 zum gleichen Preis ist ebenfalls attraktiver.

Fazit

Diese Prozessor-Reihe ist AMD geglückt. Intel ist mit dem i5-7600K und dem i7-7700K immer noch die bessere Wahl, wenn hohe Bildwiederholraten angepeilt werden. Aber bei 60 FPS kann man nun auch genauso gut AMD kaufen, profitiert dann eventuell in der Zukunft von den zusätzlichen Kernen und Threads. Die interessantesten neuen Prozessoren sind der Ryzen 5 1500X, der mit seinen 8 Threads eine Alternative zum Intel Core i5-7500 ist, und der Ryzen 5 1600, der nicht viel mehr kostet, aber mit zwei zusätzlichen Kernen und vier zusätzlichen Threads bessere FPS erreicht, und für zukünftige Spiele nochmal besser aufgestellt ist. Beide Prozessoren sollten allerdings direkt übertaktet werden.

  1. In deinem Fazit hast du geschrieben das AMD bei Werten um 60 FPS genau so gut zu kaufen ist wie Intel. Das würde aber bedeuten das AMD, aufgrund des Preises, besser zu einem 4k Rechner passen würde als Intel.

    Bei eigenen Tests, 4k und volle Details, bremst eine GTX 1080 bei fast allen Spielen den Rechner aus. Wohingegen selbst ein 6600k bei ca. 40% Auslastung läuft. Ein schnellerer Prozessor kann hier doch keine Verbesserung mehr bringen.

  2. >>10

    Das stimmt natürlich. Sobald die Grafikkarte bremst hilft ein besserer Prozessor nicht mehr. Allerdings kauft man einen Prozessor ja nicht nur für jetzt, sondern auch für zukünftige Spiele. Deswegen ist es schon immer sinnvoll, den stärksten Prozessor für das Geld zu holen. Selbst wenn beim momentanen Setup die Grafikkarte der Flaschenhals ist.

    Wobei dann wieder mit reinspielt, ob die zusätzlichen Kerne eine momentan leicht schlechtere Leistung in der Zukunft aufwiegen werden.

    onli ,